Der Stangensellerie

… ein verkannter Gemüse-Buddy

Der Stangensellerie (oder auch Staudensellerie) gehört ja bekanntermaßen nicht unbedingt zu den Top 3 der Lieblingslebensmittel von Kindern. Wie ich es trotzdem schaffen möchte, sein Ansehen bei den Kindern zu heben, lest ihr hier.

  • Dass der Stangensellerie aufgrund seines hohen Gehalts an Vitamin C, Vitamin K und Kalium gesund ist, interessiert die Kinder herzlich wenig. 
  • Dass er bei uns von Juli bis September Saison hat, sein “dicker” Bruder – der Knollensellerie – von September bis März, finden Kinder auch nicht gerade spannend.
  • Dass man aber mit einem Sellerie ganz hübsche Dinge basteln und tolle Experimente machen kann, das interessiert die Kinder dann doch.
  • Und ganz nebenbei kann man ihn je nach persönlicher Vorliebe roh, als Suppe oder auch in einem Curry genießen.

Gemüsestempel

Kartoffel-Stempel kennt wahrscheinlich fast jeder. Aber wusstet ihr, dass man auch mit Sellerie ganz tolle Kunstwerke machen kann? Ihr braucht dafür nur einen abgeschnittenen Stangensellerie und andere Gemüsereste (zB Fenchel, Frühlingszwiebel, Porree, …), Farben (ich habe Acryl-Farben verwendet), Pinsel und Papier. Im Nu kann man damit eine wunderschöne bunte Blumenwiese stempeln. Ebenso können aber auch Stoffsackerln bedruckt werden.

Lebende Gemüsereste

Manche nennen es “Re-Growing” – ich nenne es “Lebende Gemüsereste”: Bleiben beim Kochen Gemüsereste, also die Wurzelreste, übrig, kann man den Kindern damit sehr einfach und doch sehr eindrucksvoll den Kreislauf der Pflanzen näherbringen. Dazu werden die Gemüsereste einfach in ein Gefäß mit Wasser gestellt oder in einen kleinen Topf mit Erde gesetzt. Nun heißt es nur noch ein bisschen Pflege und Geduld und schon können die Kinder beobachten, wie neues Leben aus dem “alten” Gemüse wächst. Besonders nett sieht das aus, wenn man mehrere unterschiedliche Gemüsesorten nebeneinander zum Leben erweckt. So gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken.

Regenbogen-Sellerie

Schon beim Re-Growing Experiment lernen die Kinder, wie wichtig Wasser für Pflanzen ist. Sehr eindrucksvoll kann man das auch mit dem “Regenbogen-Sellerie” zeigen. Dazu werden Selleriestangen in mit Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser gestellt. Schon bald nehmen die Stängel und die Blätter die Farbe des Wassers an.

Suppen, Currys und viel mehr

Und natürlich wird der Sellerie auch gegessen: Roh schmeckt er nicht jedem, aber mit einer guten Joghurtsauce oder auch mit Erdnussbutter zum Dippen kommt das knackige Gemüse durchaus auch bei Kindern gut an. Damit er nicht so fasrig schmeckt, kann man den Sellerie auch entfädeln. Gemeinsam mit Knollensellerie, Äpfeln und – ganz wichtig – gerösteten Mandelblättchen wird aus dem Stangensellerie eine wunderbar wohltuende Suppe (nach einer Idee von Dr. Georg Weidinger aus seinem wunderbaren Buch Kochbuch zur Heilung der Mitte). Und als Linseneintopf mit Kartoffeln und Karotten mag ihn eigentlich jeder. Wenn die Kinder dann noch bei der Zubereitung mithelfen dürfen (Sellerie schneiden, Dip anrühren, Suppe pürieren, …), wird das Gemüse noch mehr wertgeschätzt, die Feinmotorik gefördert, der Sprachschatz erweitert und auch noch etwas für die Gemeinschaft gemacht.

Also, mit Sellerie kann man viel mehr machen, als ihn nur zu essen – probiert es aus! 

Wir bei den Sprösslingen machen es auf jeden Fall! 🙂