Nichts wie raus!

Gerade jetzt, im beginnenden Herbst, zieht es uns oft nach draußen.

Die Natur schenkt uns jetzt so viel Schönes zum Bestaunen und Beobachten, zum Lernen, Spielen und Basteln. Das Leben mit und in der Natur ist für mich ein ganz wesentlicher Bestandteil der ganzheitlichen Kinderbetreuung. Und nicht nur mir liegt das Thema Natur und Umwelt am Herzen, auch vielen Eltern, wie die zahlreichen Anregungen dazu in der Umfrage im Rahmen meiner Diplomarbeit zeigten:

„… den Jahreszeitenkreislauf vom Pflanzen bis zum Ernten erleben“

„… das Essen vom Anpflanzen, über ernten, verarbeiten und gemeinsam kochen zusammen erleben“

„… Natur anfassen, Natur erleben, mehr Zeit in der Natur, im Einklang mit der Natur, viel Zeit in der Natur verbringen“

„… andere medizinische Heilansätze (Homöopathie) kennenlernen“

„… Neues entdecken, das es zu Hause nicht gibt“

„… bei Ausflügen erleben, dass Milch von den Kühen kommt und nicht aus dem Supermarktregal“

„… Aktivitäten im Freien, frische Luft, Outdoor Spielplatz“

Elternstimmen zum Thema Natur und Umwelt aus der Umfrage im Rahmen der Diplomarbeit „Ganzheitlich gesund mit Kindern durch das Jahr“

♥ An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches DANKESCHÖN an alle Eltern, die bei meiner Umfrage mitgemacht  und mir so viele Ideen und Inspirationen für meine Kinderbetreuung geliefert haben! ♥

Der Kreislauf der Natur

Bei den Sprösslingen steht nicht nur Essen das gut tut im Fokus, sondern auch das Wissen, woher unsere Lebensmittel kommen und wie sie verarbeitet und zubereitet werden. Indem ich gemeinsam mit den Kindern Gemüse, Obst und Kräuter säe, die Pflanzen beim Wachsen beobachte und pflege und wir diese Pflanzen später selbst ernten, verarbeiten und essen, kann ich den Kreislauf der Natur am besten und nachhaltigsten erklären. Mit einem eigenen kleinen Gemüse- oder Kräuterbeet können Kinder die Verantwortung und die Pflege für „ihre“ Pflanzen selbst übernehmen, sie erleben den natürlichen Verlauf eines Pflanzenlebens. Die Akzeptanz und vor allem auch die Wertschätzung für die Lebensmittel steigen und die Kinder sind stolz, selbst etwas geschaffen zu haben.

Was wir drinnen machen können

Aber auch in der kalten Jahreszeit kann dieser Kreislauf aus Säen – Wachsen – Ernten – Essen in der Wohnung erlebt werden:

Beim Ziehen von Sprossen und Mikrogrün: Sprossen und Mikrogrün sind pflegeleicht, wachsen das ganze Jahr und sind noch dazu super-gesund!

Mit den „aufgeweckten“ Bohnen und Linsen: Ein Marmeladeglas, feuchte Küchenrolle und Licht … und schon erwecken wir die Bohnen und Linsen in wenigen Tagen zum Leben!

Und mit den lebenden Gemüseresten, wie ich sie bereits im vorhergehenden Blogbeitrag beschrieben habe. (Hier geht’s zum Blogbeitrag Der Stangensellerie.)

Was wir draußen machen können

Bei unseren Ausflügen und Wanderungen in die Natur bieten sich unzählige Möglichkeiten, Neues zu entdecken, zu beobachten und zu lernen:

Wir sammeln Gänseblümchen und Veilchen und machen daraus unseren eigenen Sirup.

Wir sammeln Federn, Schneckenhäuser, Zapfen und andere Naturmaterialien und basteln daraus die tollsten Dinge.

Wir bauen ein kleines Wildkräuter-Beet (mit Giersch, Brennnessel, Veilchen, Löwenzahn, …) am Balkon an.

Wir basteln Futterringe und hängen sie im Winter für die Vögel auf.

Wir sammeln Federn und kleben sie in ein Album.

Wir sammeln Müll ein und trennen ihn richtig.

Mit Eierkartons ausgestattet, veranstalten wir ein „Wald-Bingo“, bei dem die Kinder bestimmte Dinge, die im Wald zu finden sind, sammeln müssen.

Und dann war da ja noch die Sache mit der Pusteblume….

Das erste Foto zeigt sie kurz nach dem Pflücken im Mai. Das letzte Foto habe ich vor ein paar Tagen (im September) gemacht. Glaubt ihr nicht? Dann bleibt neugierig … vielleicht verrate ich euch bald das Geheimnis der “Ewigen Pusteblume”. 😉

Was die Kinder (und wir) daraus lernen … und wir in der ganzheitlichen Kinderbetreuung umsetzen

Und was erfahren und lernen die Kinder ganz spielerisch durch solche Naturerlebnisse:

  • Respekt vor der Natur und ihren kostbaren Schätzen
  • die Umwelt entdecken und ein Umweltbewusstsein entwickeln
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Beobachtungsgabe
  • Ausdauer und Geduld
  • Sinn für das Schöne
  • Gemeinschaftssinn

Somit muss ich in diesem Fall meiner Freundin Pippi ausnahmsweise einmal widersprechen: Im Herbst hat man wohl die besten Tage vor sich. 🙂

Ja, die Zeit vergeht und man fängt an, alt zu werden. Im Herbst werde ich zehn Jahre alt und dann hat man wohl seine besten Tage hinter sich.

Pippi Langstrumpf